Infos und Übersicht zum Peer Review Das Peer-Review, das mit dem deutschen Wort Begutachtung übersetzt werden kann, ist eine Methode, um akademisch-wissenschaftliche Arbeiten zu beurteilen und zu bewerten, wobei die Absicht dieses Verfahrens darin besteht, die Qualität der eingereichten Arbeiten und Artikel sicherzustellen.
Als unabhängige Gutachter fungieren die sogenannten Peers, gleichrangige Experten des jeweiligen Gebietes. • Ablauf.
Zunächst reicht der Autor das Manuskript seines Artikel bei der entsprechenden Fachzeitschrift ein. Ein Verantwortlicher der Zeitschrift ermittelt daraufhin, inwiefern der Artikel generell den Anforderungen entspricht und sich für eine Publikation eignet. Im nächsten Schritt erfolgt das eigentliche Peer-Review. Der eingereichte Artikel wird an einen oder mehrere vom Verantwortlichen der Fachzeitschrift ausgewählte Experten weitergegeben, die ihrerseits die Inhalte der Arbeit überprüfen und bewerten.
Das Ergebnis des Peer-Reviews erfolgt in Form eines Votums, was bedeutet, dass der oder die Experten ihre Meinung dazu äußern, ob der Artikel in der vorliegenden Form veröffentlicht oder endgültig abgelehnt oder zur Überarbeitung an den Autor zurückgesandt werden sollte.
• Voraussetzungen.
Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehört, dass die Gutachter nicht aus dem Umfeld des Autors stammen und den zu bewerteten Inhalten unabhängig gegenüberstehen. In der Praxis wird es zudem häufig so gehandhabt, dass der Gutachter anonym bleibt, um auf diese Weise sicherzustellen, dass die Meinungsäußerung tatsächlich ehrlich und unvoreingenommen erfolgen kann.
Würde der Autor beispielsweise hierarchisch gesehen über dem Gutachter stehen, wäre zu befürchten, dass die Äußerung von Kritik und Mängeln aus Angst vor einer möglichen Revanche entsprechend beeinflusst wäre. Bleibt auch der Autor anonym, wird die Überprüfung auch als doppelt verdecktes Gutachten bezeichnet, wobei damit sichergestellt werden soll, dass tatsächlich nur Inhalt, Methodik und Ergebnisse der Arbeit und somit die Qualität des Artikels und dessen Eignung für die Veröffentlichung in der jeweiligen Zeitschrift, jedoch nicht der Autor als Person bewertet werden.
Allerdings sieht sich das Prinzip der Anonymität mit der Kritik konfrontiert, dass Gutachter, die sich bedingt durch die Anonymität nicht namentlich rechtfertigen müssen, dazu verleitet werden könnten, unangemessene, zu sehr abwertende Kritik zu üben. {mosgoogle} • Geschichte.
Das Peer-Review findet seine Wurzeln im 17. Jahrhundert. Der Theologe Henry Oldenburg, seinerseits Herausgeber der Philosophical Transactions, beauftragte renommierte Wissenschaftler mit der Begutachtung eingereichter naturwissenschaftlicher Aufsätze, deren Qualität er selbst als Theologe nicht in ausreichendem Maße bewerten konnte.
• Einsatz.
Auch wenn sich das Peer-Review mit der Kritik konfrontiert sieht, dass die Beurteilung meist lange dauert und die Möglichkeit eröffnet, innovative Ansätze durch eine entsprechende Kritik negativ zu bewerten, genießen Fachzeitschriften und Publikationen, die das Peer-Review einsetzen, einen besseren Ruf als Veröffentlichungen ohne Qualitätsprüfung.
Weltweit nutzen etwa 21.000 Zeitschriften das Verfahren des Peer-Reviews.
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